Jupiter beschließt, die Sache in der Unterwelt genauer zu untern. Die gesamte Götterschar folgt ihm in Plutos Höllenreich. Die Öffentliche Meinung tadelt ihn dafür und zwingt ihn, seine Gemahlin aus der Unterwelt zurückzuholen. Den dösenden Göttern des Olymps bringt Diana die Nachricht, dass keiner mehr an sie glaubt.
Unruhe macht sich breit, der Wortführer ist Cupido. Die fulminante Eröffnungsproduktion der Direktion Meyer wird mit fast vollkommen neuer Besetzung wiederaufgenommen. Jupiter streitet aber ab, mit der Entführung etwas zu tun zu haben.
Da kommt Merkur, der Götterbote, mit der Nachricht, Pluto sei eben von einem Aufenthalt auf Erden mit einer wunderschönen Frau namens Eurydike in die Unterwelt zurückgekehrt. Um seiner Unschuld Nachdruck zu verleihen, zitiert Jupiter Pluto aus der Unterwelt auf den Olymp. Es gilt unter allen Umständen den Schein zu wahren, denn ansonsten droht die Öffentliche Meinung mit Rufmord. Jacques Offenbach auf unsere Bühnen zu bringen ist eine schwierige Sache. Von seinem Riesenœuvre ist vieles noch gar nicht richtig erschlossen, was seine Gründe in Urheber-, Quellen- und Fassungsfragen hat.
Im Jacques-Offenbach-Jubiläumsjahr wagten sich sogar die Salzburger Festspiele an eine seiner Operetten. Barrie Kosky inszenierte eine opulente Satire über Männer-Marotten und Frauen-Power. Das war musikalisch träge, schauspielerisch jedoch rasant. Insofern passt es allen eigentlich ganz gut, dass sich Eurydikes Geliebter als Gott der Unterwelt zu erkennen gibt, sie bei einem außerehelichen Schäferstündchen kurzerhand umbringt und in sein Reich entführt. Die lippensynchrone Kuriosität, es ist der beste Einfall dieser Produktion.
Nach langer Zeit wieder Offenbach-Operette an der Salzach, da wollte das Festival auf Nummer sicher gehen. In der Salzburger Version, die jetzt als Satyrspiel zwischen die anderen schwergewichtigen Mythosbrocken von Cherubinis „Médée“ bis zu Strauss’ „Salome“ geschaltet ist, gibt es viel zu lachen. Dies wurde ihm mit der Einschränkung, er dürfe sich auf dem Weg zur Oberwelt nicht zu ihr umdrehen, gebilligt. Bestürzt von diesem Verlust entschloss er sich nun dazu, sich von Frauen abzukehren und der Knabenliebe zuzuwenden. Diese Seite verwendet Cookies.
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Gleichzeitig nahm Offenbach auch die wohlhabende Pariser Gesellschaft auf die Schippe, denn die antike Mythologie war damals ein angesehenes Gesprächsthema der vornehmen Leute. Orpheus in der Unterwelt “ ist eine kecke Parodie der griechischen Mythologie, insbesondere der Sage von Orpheus und Eurydike. Der Fortgang der Geschichte ist bekannt, Lokalaugenschein in der Unterwelt , wo Jupiter versucht, Eurydike als Stubenfliege zu erobern, die Öffentliche Meinung – und nicht nur sie – mit dem Vergessenswasser des Lethe betrunken gemacht wir und sich alles im köstlichen Galop infernal auflöst.
Juni wieder auf den Spielplan des Theaters Mönchengladbach. Dass ein wahrer Offenbach-Kenner am Werk ist, wurde den Bern der Einführungssoiree in der Theaterbar klar, nachdem sie Hinrich Horstkotte über die neue Produktion hatten reden hören. Gefilde in der Umgegend von Theben. Im Hintergrund ein Getreidefeld.
Die Reiferen unter uns erinnern sich womöglich noch an Theo Lingen in der Paraderolle dieses singenden Leierkastens mit seinem Couplet ( in der deutschen Übersetzung) Als ich einst Prinz war von Arkadien. Ach Gott, was haben wir geschmunzelt, wenn der näselnde Theo bei der in die Unterwelt entführten Eurydike von Mal zu Mal abblitzte. Doch Orpheus bricht das Versprechen: Weil er die Schritte Eurydikes nicht hört, sieht er sich nach ihr um. Orchester des Norddeutschen Rundfunks Hamburg Chor des Norddeutschen Rundfunks Hamburg bei Amazon Music. Werbefrei streamen oder als CD und MPkaufen bei Amazon.
ORPHEUS IN DER FALLE Wie sich die Innenwelt Schizophrener zur Unterwelt öffnet Rainer Danzinger (Wien) Wie Orpheus versucht der Schizophrene das Unmögliche: er will zurück zu seiner ersten großen Liebe, er will das unerbittliche Rad des Schicksals zurückdrehen – aber seine Geliebte ist in der Unterwelt verschwunden. Die Persiflage auf den Orpheus -Mythos, bei der eigentlich dessen selbstbewusste und eigenwillige Gattin Eurydike im Mittelpunkt steht, wird inszeniert von Barrie Kosky. Jedoch auch die Götter wollen bei diesem Theater nicht recht mitspielen. Als Pluto, der Gott der Unterwelt , dem sterblichen Orpheus seine Frau Eurydike stiehlt, wagt sich dieser in die Unterwelt vor.
Während feuriger Höllen-Can-Can getanzt wir versucht Tenor Alexandru Badea als Orpheus sie zu befreien. Doch schon damals galt: Skandale sind unterhaltsamer als die Mär von glücklichen Ehen. Grundlage der Dresdner ist die zweiaktige Erstfassung, die erweitert wurde um einige Nummern aus der Zweitfassung.
Uhr - einfach bestellen und bequem. Da erscheint Orpheus zusammen mit der Öffentlichen Meinung und fordert seine Frau zurück. Er will Eurydike aus der Unterwelt holen, aber nicht für Orpheus , sondern für sich selbst! Orpheus betrachtet diese Auflagen nicht als Problem, denn er vertraut auf seine Gesangskünste in Verbindung mit seiner Leier und beschert damit der Operngeschichte einige Glanznummern für Tenöre. Tausend Qualen, drohende Schatten.
Aber so richtig berühmt ist der zweite Akt wegen seines Furientanzes.
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